Am 23./24. Mai 2009 fand im KI-SHIN-TAI DOJO wieder ein budopädagogisches Erlebniswochenende für Kinder von 6 bis 10 Jahren statt. Das Seminar stand diesmal unter dem Leitspruch ‚Samurai – mit Schwert und Pinsel‘. Etwa 15 Kinder aus der Kinder-Budo Gruppe nahmen daran teil.

Nach der Ankunft am Samstag Nachmittag um 14:00 wurden unter der Leitung von Dojoleiter und Budopädagoge Thomas Podzelny erst einmal die Verhaltensregeln für das Wochenende festgelegt. Dann durften die Budokids ihr Wissen über die Samurai zeigen. Sie lernten, dass Samurai, die Ritter des mittelalterlichen Japans, nicht nur im Kämpfen ausgebildet wurden, sondern auch sehr gebildet waren, Wissenschaften und Verwaltungswesen studierten, sowie sich in vielen Künsten wie Dichtkunst, Blumenstecken, der Kunst der Teezeremonie, der Musik oder auch dem Schreiben und Malen mit dem Pinsel übten. Außerdem verbesserten sie ihre Konzentrationsfähigkeit durch Meditation.

Mit dieser theoretischen Einführung war die Grundlage für das weitere Programm gelegt. Der Samstag Nachmittag stand unter dem Zeichen des Schwertes. Mit Holzstäben aus dem Baumarkt erlernten die Kinder einfache dem Schwertkampf entlehnte Angriffs- und Abwehrbewegungen, die sie später im freien Zweikampf mit Bambusschwertern (Shinai) und Schutzausrüstung mit großer Begeisterung ausprobieren durften. Ein Highlight war es, ein echtes japanisches Schwert zu sehen und in der Hand halten zu dürfen. Am Abend wurde eine von Thomas zubereitete asiatische Mahlzeit stilgerecht mit Stäbchen gegessen. Nach einer kleinen Pause in Form eines Filmes (Madagaskar 2) ging es dann auf zur Nachtwanderung. Höhepunkt hier war die obligatotische Mutprobe. Es galt, allein auf einem dunklen Waldweg eine kleine Strecke zurückzulegen. Es zeigte sich, dass manch sonst eher schüchterener Teilnehmer hierbei mehr Mut bewies, als viele andere lautstarke Wortführer. Nach fast drei Stunden Marsch fielen die Kinder erschöpft und müde in ihre Schlafsäcke und schliefen sofort ein. Doch nicht für lange, denn morgens um 7:00 wurde von Thomas unerbittlich geweckt, das Dojo gemeinschaftlich aufgeräumt und für das nun folgende vorbereitet. Nach kurzer Einführung über Sinn und Zweck von Meditation sollten die Kinder versuchen, ca 20 min ruhig und aufrecht im Kniesitz zu verbringen. Eine weit schwerere Übung, als viele sich das vorgestellt hatten. Dennoch klappte es ganz prima und zur Belohnung gab es danach ein ausgiebiges Frühstück. Der restliche Vormittag stand unter dem Zeichen des Pinsels. Thomas erklärte den Kindern das von unserem ABC völlig verschiedene Schriftsystem der Japaner und verdeutlichte die Entstehung der heute geläufigen Schriftzeichen ausgehend von einfachen Symbolzeichnungen über mehrere Abstraktionsschritte anhand ausgewählter einfacher und beispielhafter Begriffe. Die Kinder durften dann zunächst nach Lust und Laune verschiedene Schriftzeichen mit Filzstiften ausprobieren, bis zum Abschluss von jedem eine eigene Kalligraphie mit Tusche und richtigem Pinsel gemalt und den anderen vorgestellt wurde. Die durfte man natürlich auch mit heimnehmen. Nach dem Gruppenfoto, dem Austeilen der Teilnahmeurkunden und dem gemeinsamen Aufräumen und Putzen ging es um am Sonntag Mittag gegen 12:30 für alle müde und glücklich nach Hause.

Und hier sind die Bilder. Aufgrund eines Defektes der Kamera sind leider einige Bilder vom Sonntag, insbesondere von den selbstgemalten Kalligraphien der Kinder sowie das abschließende Gruppenfoto, verlorengegangen. Aber die übrigen Fotos vermitteln trotzdem einen schönen Eindruck von diesem gelungenen Seminar.

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