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Am 23./24. April 2016 war es wieder soweit, einer der Höhepunkte für die Budokids im Jahr – unser traditionelles Budowochenende unter der Leitung von Dojo-Sensei und Budopädagoge Thomas Podzelny. Die 14 teilnehmenden Kinder durften diesmal den Budoanzug daheim lassen und konnten unter dem Thema „Japan – mehr als Kampfkunst“ verschiedene andere Aspekte aus der japanischen Kultur kennenlernen und ausprobieren.

Los ging es mit Origami. Wir falteten aus bunten quadratischen Papierblättern lustige Tiere und andere Figuren. Dazu gehört viel Konzentration und Sorgfalt, und es war auch nicht leicht, die bebilderten Anleitungen zu verstehen. Aber mit ein bisschen Übung und Hilfe schafften es schließlich alle, sich einen kleinen Papierzoo aus Tauben, Papageien, Fröschen (die sogar springen konten) und Giraffen zu basteln. In Japan sagt man, die Götter gewähren demjenigen einen Wunsch, der 1000 Kraniche faltet.

Das viele Konzentrieren hatte die Kinder hungrig gemacht, aber das Abendessen in Form von Sushi (kleine in Seetangblätter gerollte Reishäppchen, gefüllt mit Fisch oder Gemüse) musste erst einmal selbst zubereitet werden. Nachdem alle erforderlichen Zutaten kleingeschnitten waren und Thomas vorgeführt hatte, wie man ein Seetangblatt fachgerecht belegt, rollt und in kleine Häppchen schneidet, waren die Kinder an der Reihe. Es wurde ein ziemliches ‚Gemansche‘ und der Reis klebte bald überall. Doch alle hatten irgendwann ihren Teller mit selbstgemachten Sushi vor sich – einige etwas überdimensoniert und nicht so richtig ‚mundgerecht‘. Dann wurde wie echte Samurai mit Stäbchen gegessen. Nach dieser kulinarischen Herausforderung durften sich die Geschmacksnerven bei Schokoladenpudding mit Vanillesauce erholen.

Ein japanischer Anime-film (Zeichentrick) überbrückte die Zeit bis zur Dunkelheit, dann ging es auf zur traditionellen Nachtwanderung. Nach zwei Stunden im Meilwald fielen die Kinder erschöpft in ihre Schlafsäcke.

Am nächste Morgen wurde bereits um 7:00 geweckt. Nach dem Aufräumen stand eine kleine Meditation auf dem Programm. Mittels stillem Sitzen und der Konzentration auf eine ruhige Atmung sollten alle ihre Gedanken zur Ruhe bringen. Das ist schwieriger als es aussieht, aber eine gute Übung, um sich auf Aufgaben, die viel Konzentration erfordern, vorzubereiten. Der Raum wurde wie für eine richtige Zen-Meditation hergerichtet und 10 Minute lang saßen dann alle weitestgehend ruhig auf ihren mitgebrachten Decken und Kissen.

Nach dem Frühstück ging es weiter mit einer Einführung in die Japanischen Schriftzeichen (Kanji). Die Kinder lernten, dass diese eigentlich aus China stammen, die ältesten der Welt sind (bis zu 6000 Jahre alt) und dass japanische Kinder 3000 dieser Zeichen in der Schule lernen müssen. Aber auch, dass dieses scheinbare Durcheinander aus Strichen, Punkten, Kästchen und Häuschen einem durchdachten System unterliegt. Die einfachsten Zeichen sind der Natur abgeschaut. Die Kids lernten die Schriftzeichen für Sonne, Baum, Wurzel, Mensch, groß, klein, Berg, Fluss und Feld, und wie man diese zu erstaunlich vielen neuen Begriffen zusammensetzen kann.Zum Schluss durften die Kinder einige Schriftzeichen mit Pinsel und Tusche malen. Am beliebtesten waren dabei die Zeichen für ‚Japan‘.

Zwischendurch zelebrierte Thomas für die Kinder noch ein kleine Teezeremonie. Die nötigen Utensilien sowie eine Auswahl seiner japanischen Teeschalen hatte er von zu Hause mitgebracht. Dabei wird japanischer grüner Pulvertee (Matcha) auf eine festgelegte und sorgfältige Weise zubereitet und den Gästen zusammen mit einer kleinen Süßigkeit angeboten. Jeder durfte eine Schale probieren, und erstaunlicherweise hat es den meisten geschmeckt.

Zum Abschluss gab es für jeden eine Teilnehmerurkunde. Müde, aber voll mit neuen Erfahrungen wurden die Kinder gegen Sonntag Mittag von ihren Eltern abgeholt – wieder einmal ein schönes und gelungenes Seminar.

 

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